Unsere Süd-Ost-Asien-Reise endete auf Thailand’s größter Insel Phuket, in der Andaman-See. Hier verbrachten wir über die Weihnachtsfeiertage noch mal eine schönen Zeit, schlemmten uns ein vorerst letztes Mal über die Nachtmärkte, genossen traumhafte Strände, Sonnenschein und das Meer.
Für den 27.12. hatten wir dann unseren Flug nach Perth, Westaustralien, gebucht. Wir waren nicht unbedingt traurig darüber, Koh Phi Phi vorzeitig verlassen zu haben und erhofften uns, dass mit Phuket unsere Asien-Reise einen positiven Ausklang finden wird. Dazu buchten wir uns über Airbnb eine etwas besser ausgestattete Hütte als sonst und gönnten uns somit noch ein wenig „Luxus“ über die Weihnachtsfeiertage zu einem erschwinglichen Preis. Unsere geräumige Unterkunft namens Baan Rom Pruk befand sich im Nordwesten der Insel in der Nähe vom Sirinat National Park. Bewusst wollten wir etwas Abstand zur Hauptstadt und dem Touristen-Magneten Patong wahren. Um von der Fähre dort hin zu gelangen, mussten wir uns ein Taxi über die Unterkunft buchen. Auf Phuket werden recht hohe Einheitspreise für die Fahrten verlangt – kein Taximeter und keine Verhandlungen sind möglich. Nach etwa einer Stunde Fahrt kamen wir an und wurden herzlich empfangen. Es war nicht die schönste Lage aber dafür ruhig, gepflegt und gemütlich.
Wir mieteten uns auch sogleich über unsere Gastgeber für die nächsten Tage einen Roller für einen günstigen Preis. Somit waren wir mobil und konnten ein wenig die Insel erkunden, ohne dabei auf teure Taxis angewiesen zu sein.
Wir nutzten die Zeit hauptsächlich nochmal ausgiebig, um uns an den thailändischen Köstlichkeiten zu laben. Dafür besuchten wir verschiedene Nachtmärkte und fühlten uns ein letztes mal wie im Schlaraffenland. Gleich in der Nähe von unserer Unterkunft im Nordwesten der Insel hatten wir fußläufig einen tollen Local Market. Hier, abseits vom Tourismus zwischen den Einheimischen, fühlten wir uns pudelwohl. Die Preise unterschieden sich natürlich auch stark von denen der touristischen Nachtmärkte.
An Wochenenden sollte man auf keinen Fall den Phuket Weekend Night Market Na Ka (Sa. und So. von 16-23 Uhr) sowie den Sunday Walking Street Market (So. ab 16-22 Uhr) verpassen. Bringt ordentlich Hunger mit! Von Kokos-Shakes, Grillspezialitäten jeglicher Art, über Sushi bis hin zu köstlichen Süßspeisen probierten wir uns durch und futterten uns ein Polster für Australien an. Hier gibt es wirklich alles was das Herz begehrt für einen schmalen Taler. Es wird auf jeden Fall eine Sache sein, die wir mit am meisten vermissen werden! Neben den ganzen Schlemmereien wurde alles mögliche wie Klamotten, Schuhe, Schmuck, Kosmetikartikel usw. verkauft.
Weihnachten verbrachten wir das erste mal nicht im Kreise der Familie, sondern weit weg an einem kleinen paradiesischen Strand namens Banana Beach. Es war definitiv ein komisches Gefühl für uns und in Gedanken waren wir zu Hause bei unseren Lieben. In Thailand ist es ein ganz normaler Tag wie jeder andere, da die Thais als Buddhisten das nicht feiern. Es hatte aber natürlich auch etwas Positives, da wir diesmal von den ganzen vorweihnachtlichen Stress zu Hause nichts mitbekommen haben. Am Abend telefonierten wir dann noch mit unseren Familien und sehnten uns für ein paar Stunden nach Hause.
Da hier auf Phuket der zweite internationale Flughafen des Landes liegt, dient die Insel für viele als Einstiegsort für einen Urlaub in Asien. Ein Großteil der Besucher kommt auch gar nicht viel weiter sondern verbringt hier seinen Pauschalurlaub. Die Insel hat einen hohen Unterhaltungswert zu bieten sowie eine Menge Hotels, gutes Essen und zahlreiche Strände. Besonders beliebt ist bei den Touristen der Badeort Patong im Südwesten der Insel mit dem weltberühmten Patong Beach. Natürlich waren wir neugierig und wollten uns selbst ein Bild davon machen. Bereits die Fahrt mit dem Roller dorthin war ein Erlebnis für sich. Froh, heil angekommen zu sein, suchten wir zunächst den Strand auf und ließen für eine Weile die Stimmung auf uns wirken. Hier war auf jeden Fall ordentlich was los! Schnell stellten wir fest, dass das nichts für uns ist.
Als ich mich von den Strapazen der Rollerfahrt erholt hatte, schauten wir uns ein wenig um und suchten das Zentrum des Geschehens auf. Uns fielen erneut die zahlreichen chinesischen und russischen Touristen auf, die einen erheblichen Einfluss auf die Preise haben. Überall, wo wir schauten, kam es schon nahezu an den europäischen Standard heran (selbst die Gebühr für die Toilette!). Das hatte definitiv nichts mehr mit Thailand zu tun und gab uns schon mal einen guten Vorgeschmack auf Australien.
Wir kamen zur Bangla Road, eine Straße, wo sich das wilde Nachtleben abspielt und die uns stark an die Khao San Road in Bangkok erinnerte. Jedoch fehlen hier die günstigen Straßenküchen und der Charme, statt dessen ist der Sextourismus viel präsenter. Es reihen sich Bierkneipen, Go-Go-Bars, Nachtclubs, Massagesalons und Spielhallen aneinander. Wie ein riesiger Vergnügungspark für Erwachsene.
Der Tag der Abreise rückte immer näher und wir verabschiedeten uns in Gedanken von Thailand und Asien. Es war definitiv eine sehr aufregende, erlebnisreiche und bereichernde Zeit für uns, in der wir ein Stück von der Kultur, dem Leben und den Leuten kennen lernen durften. Wir lieben die Küche, die unglaubliche Gastfreundschaft, das unbeschwerte Reisen und sind fasziniert von der Andersartigkeit, dem quirligen Leben und dem friedlichen Miteinander. Eins steht fest – es wird auf jeden Fall nicht bei dem einen Besuch bleiben. Wir wollen zu einem späteren Zeitpunkt wiederkehren, um noch mehr Asien zu erleben und andere Länder zu erkunden.
Bevor es für uns zum Flughafen ging, aßen wir noch ein letztes Mal das so liebgewonnene Currygericht Massaman, das typisch für die südliche Thai-Küche ist und genossen einen letzten Fruchtshake. Mit großen Erwartungen, einem Kribbeln im Bauch, jeder Menge Vorfreude und einem Tauchschein im Gepäck, warteten wir auf unseren Flieger, der uns unserem Traum ein Stück näher brachte. Einen Zwischenstopp legten wir noch in Kuala Lumpur ein, wo wir ein wenig Aufenthalt hatten, bis es für uns weiter ging in das neue Abenteuer namens Australien.