Der Kulturschock war vorprogrammiert, als wir unsere Füße das erste mal auf thailändischen Boden setzten. Seit 3 Uhr waren wir nun auf den Beinen, sind vom Dresdner Flughafen am 10.10.17 aus gestartet und hatten einen längeren Aufenthalt von mehr als 7h in Köln/ Bonn. Die planmäßige Abflugzeit von 16:40 Uhr hatte sich noch einmal um 30 Minuten verzögert, da ein aufgebrachter Passagier ein Crewmitglied verprügelt hatte und von der Polizei abgeführt werden musste. Die Nacht im Flugzeug war nicht sehr erholsam und wir waren erleichtert, als wir unseren ersten Langstreckenflug überstanden hatten. Am 11.10. um 9:30 Uhr (5h ist Thailand der deutschen Zeit voraus) landeten wir und waren sogleich fasziniert von der fremden Kultur.
Wir ließen uns Zeit auf dem Flughafen Suvarnabhumi, dem größeren der beiden in Bangkok, von wo aus die Langstreckenflüge abgehen. Zunächst ging es durch die Passkontrolle, wo wir die von uns an Bord ausgefüllten Einreiseformulare abgegeben hatten und unseren ersten Stempel in unsere neuen Reisepässe bekamen. Von nun an dürfen wir als deutsche Touristen 30 Tage im Land bleiben. Unsere Rucksäcke sind glücklicherweise auch gut angekommen. Beim Umpacken und Ablegen unserer warmen Sachen, die wir nun für eine längere Zeit nicht mehr benötigen, gab es auch die erste Kontaktaufnahme mit einer Thailänderin, deren Englisch wir jedoch nicht ganz verstanden. Nachdem wir mehrmals die noch recht europäisch anmutende Toilette aufgesucht hatten und unsere letzten deutschen Äpfel verdrückten, machten wir uns auf den Weg Richtung Airport Rail Link/ Skytrain, die einfachste Verbindung in die Innenstadt. Mit unseren ersten thailändischen Baht in der Hand – für jede Abhebung am Geldautomat fallen 220 THB an, umgerechnet 5,60€ – kamen wir in den Genuss des für uns viel zu scharfen Essens. Insgesamt 90 THB kostete für uns die 30 minütige Fahrt in die Innenstadt.
Als wir aus dem Zug traten, bekamen wir das erste mal die drückende Hitze, die hohe Luftfeuchtigkeit, den Lärm, diverse Gerüche und den Smog der Metropole zu spüren. Wir mussten noch einmal umsteigen und kamen unserer Unterkunft, welche außerhalb im Norden von Bangkok gelegen ist, ein gutes Stück näher. An unserer nächsten Station brauchten wir eine kleine Pause und schleppten uns in den angrenzenden Stadtpark, wo wir uns auf einer Bank niederließen. Umgeben von lustigen Eichhörnchen, kleinen Eidechsen und Vögeln fühlten wir uns wohl und entspannten kurz.
Mit neuer Energie machten wir uns auf die Suche nach einem Taxi, was in Bangkok nicht sonderlich schwer fällt, da hier im Sekundentakt welche vorbei fahren. Den Linksverkehr beachtend hatten wir auch gleich Erfolg. Das Taximeter wurde gekonnt ausgelassen und der Taxifahrer nannte uns einen Pauschalbetrag von 200 THB, den wir dankend annahmen. Das passierte uns jedoch nicht noch ein zweites mal, da der Preis für die Strecke natürlich viel zu überteuert gewesen war. Wir mussten zunächst ein Gefühl für die Währung entwickeln und lernen, was der Taxifahrer für welche Strecke verlangen darf. Einen Erfahrungswert reicher und erleichtert wurden wir im Stadtteil Nonthaburi, ein nichttouristisches Arbeiterviertel, in der Nähe von unserer Unterkunft abgesetzt. Nun machten wir uns zu Fuß auf dem Weg und gingen entlang von kleinen Garküchen und einer lebhaften Straße. Hier bekamen wir einen ersten Eindruck, warum Thailand auch als „Land des Lächelns“ bezeichnet wird. Ein netter Thai kam auf uns zu, weil wir wahrscheinlich sehr hilflos aussahen und zeigte uns den Weg in eine Seitenstraße. Als wir das Schild „Yellow Mango Home“ sahen, hatten wir endlich unser Ziel erreicht und klingelten freudig. Die Tante von unserer Gastgeberin, die immer zu Hause ist, öffnete und zeigte uns unseren Gästebereich, welcher für die nächsten drei Tage unser Zuhause sein sollte.
Am ersten Tag ging nicht mehr wirklich viel bei uns. Frisch geduscht und ausgeruht trieb uns der Hunger und die Neugier noch einmal auf die Straße. Wir suchten sogleich einen 7-Eleven-Shop auf, den es vor allem hier im ostasiatischen Raum an jeder Ecke zu finden gibt. Es handelt sich dabei um die weltweit größte Kette von Einzelhandelsgeschäften (gemessen an der Anzahl der Filialen), wo es auch internationale Produkte zu kaufen gibt. Unser Abendessen bestand aus einer riesigen Instantnudelsuppe und dazu gab es ein „Bier“, was ich jedoch nicht als dieses betiteln darf. Kurz danach fielen wir vom Jetlag gepackt in einen tiefen Schlaf.
Mit unserer ersten Unterkunft und Gastgeberin hatten wir sehr großes Glück! Wir fühlten uns sogleich wohl, hatten alles was wir brauchten und darüber hinaus wurden wir noch mit kleinen Snacks und Getränken in der Küche verwöhnt. Der Gästebereich besteht aus zwei klimatisierten Zweibettzimmern und man teilt sich eine kleine Kochnische sowie das Bad. Zu Beginn hatten wir jedoch alles für uns allein. Mit einer Schiebetür ist man vom Wohnbereich der Gastgeber getrennt, in dem wir uns auch hätten frei bewegen können. Hier wohnen unsere Gastgeberin Nat, ihre Schwester und deren Tante sowie zwei Hunde. Es gibt auch einen wunderschönen gepflegten Garten. Vor unserem Eingangsbereich befindet sich eine Sitzmöglichkeit, wo wir während der Zeit immer gefrühstückt haben und eine Openair-Spüle – hier hat das Abwaschen sogar Spaß gemacht. Pro Nacht haben wir für das Zimmer 14,30 € bezahlt und haben dafür sehr viel bekommen. Vor allem kamen wir mit den beiden Schwestern auch mal ins Gespräch, da diese gut Englisch konnten. Ein paar nützliche Tipps waren dabei inklusive.
1 Euro – 38,70 THB (Stand: 30.10.2017)
Hier geht’s zum Teil 2:
#3 Bangkok – Die wilde Hauptstadt Thailands – Teil 2